Der Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in Bayern, Thomas Beyer, will in einer Anfrage an Sozialministerin Kerstin Schreyer wissen, warum sich der Freistaat Bayern nicht am neuen Programm des Europäischen Sozialfonds „Akti(F) – Aktiv für ihre Familien und ihre Kinder“ beteiligt. Das Programm des ESF will die Lebenssituation und soziale Teilhabe von Armut betroffener oder bedrohter Familien verbessern. Träger der Freien Wohlfahrtspflege, Kommunen und sonstige freie gemeinnützige Träger können eine Unterstützung für Maßnahmen in Bezug auf gezielte Beratungsangebote für eine bedarfsdeckende Beschäftigung der Eltern sowie spezifische Hilfsangebote für Kinder erlangen.

AWO Landesvorsitzender stellt Anfrage wegen der Nichtbeteiligung Bayerns am ESF-Programm zur Bekämpfung von Familien- und Kinderarmut

Am Programm beteiligen sich nach der Ausschreibung zwölf Bundesländer, darunter große Flächenstaaten wie Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Eine Beteiligung des Freistaates Bayern ist nicht vorgesehen.

AWO-Chef Beyer fragt in einem Schreiben an Bayerns Sozialministerin Schreyer jetzt nach den Hintergründen. „Es wäre fatal, wenn der Eindruck entstünde, dass die Bayerische Staatsregierung an einer wirksamen Bekämpfung der Familien- und Kinderarmut im Lande wenig interessiert ist“, so Beyer. Er ist nun interessiert, welche Gründe die Ministerin für einen bayerischen Sonderweg gegenüber dem ESF nennt.

Info: Die AWO in Bayern zählt ca. 62.000 Mitglieder und beschäftigt über 29.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Darüber hinaus engagieren sich mehr als 13.500 Menschen ehrenamtlich in verschiedenen sozialen Bereichen. In über 1.700 Einrichtungen und Diensten ist die AWO landesweit gesellschaftlich aktiv und auf allen Gebieten der Sozialen Arbeit, der Erziehung, der Bildung und des Gesundheitswesens tätig.