Wie verändert sich im Alter die Fähigkeit, mit seinem Auto sicher im Straßenverkehr teilzunehmen? Und auf was sollte man achten? Diese und andere Fragen beantworten Dr. med. Christian Mauerer, Oberarzt und Leiter des Demenzzentrum des Bezirkskrankenhaus Bayreuth, und Herr Ingo Jeray, Vorsitzender des Landesverbandes Bayerischer Fahrlehrer, bei einer Veranstaltung, die der AWO Kreisverband Bayreuth-Stadt gemeinsam mit dem Quartiersmanagement Altstadt am 22. Mai im AWO-Zentrum veranstaltete.
Sicher am Steuer – auch im Alter
Im voll besetzten Konferenzraum ging Dr. Mauerer zu Themen der zunehmenden Fahrsicherheitsrisiken durch krankheitsbedingte kognitive und körperliche Einschränkungen ein.
Die Gefahr, sich selbst und andere Teilnehmer*innen im Straßenverkehr zu gefährden, soll immer im Fokus der Risikoermittlung stehen.
Nach Begutachtungsleitlinien zur Fahrtauglichkeit und Demenz-Erkrankung werden
- grundsätzlichen Beurteilungshinweisen und
- Anforderungen an die (psychische) Leistungsfähigkeit, wie
-
- Konzentrationsfähigkeit
- Aufmerksamkeit
- Reaktionsfähigkeit
- Belastbarkeit
sowie im speziellen Teil
- Sehvermögen/Optische Orientierung
- Hörvermögen
- Störungen des Gleichgewichts
- Herz- und Gefäßerkrankungen
diagnostiziert.
Paare sollten nach Mauerer frühzeitig im Training bleiben. Auch beim Kauf eines neuen Autos sollte man sich Gedanken über die technischen Anforderungen und Hilfsmittel machen – beispielsweise Kfz mit Automatik-Schaltung.
Empfehlung: Fitness-Check
Welche Möglichkeiten Seniorinnen und Senioren haben, ihre Fahrtüchtigkeit zu überprüfen, erklärte Ingo Jeray, Vorsitzender des Landesverbandes Bayerischer Fahrlehrer. Der ADAC biete hierfür Fahr-Fitness-Checks für ältere Menschen an. Bei diesem Check werden Verbesserungspotenzial der Teilnehmer und ggf. konkrete Hilfestellungen besprochen. Natürlich gibt es auch eine Fahrprobe, die im eigenen PKW und mit einem qualifizierten Fahrlehrer stattfindet.
Wichtig dabei:
- Der Check ist freiwillig.
- Eine Meldung an Behörden ist ausdrücklich ausgeschlossen.
- Es handelt sich dabei nicht um eine quasi reduzierte Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU).
- Es wird keine „Fahrtauglichkeitsexpertise“ erstellt. Der „Prüfling“ erhält im positiven Fall die Rückmeldung, dass die getroffenen Aussagen sich lediglich auf den Zeitpunkt seiner Fahrprobe beziehen (Momentaufnahme).
- Falls gravierende Leistungseinschränkungen beobachtet werden, muss ggf. über weitere Maßnahmen gesprochen werden.
Info
Für den Herbst 2019 wird eine Folgeveranstaltung zum Thema „Neuerungen im Straßenverkehr in den vergangenen Jahren“ geplant.
Mehr Informationen zum Thema „Autofahren und Demenz“ finden Sie hier.
Sie haben Interesse an einem Fitness-Check beim ADAC? Dann finden Sie hier die wichtigen Infos dazu.