Anlässlich der heute veröffentlichten Zahlen des DGB zu Kindern in Haushalten mit Grundsicherungsbezug erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler: „Die aktuellen Auswertungen des DGB zeigen uns, dass das Hartz-IV-System Kindern und ihren Bedarfen nicht gerecht wird.“
Stadler weiter: „Stattdessen brauchen wir einen weitreichenden und ganzheitlichen Ansatz gegen Kinderarmut. Zu den Maßnahmen gehört die Einführung einer einkommensabhängen Kindergrundsicherung, ein Ausbau der sozialen Infrastruktur, Investitionen in Bildungsgerechtigkeit sowie eine gezielte Unterstützung und Förderung junger Menschen beim Übergang in Ausbildung und Arbeit. Wichtig sind uns zudem die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für existenzsichernde Arbeit, um Einkommens- und Familienarmut wirkungsvoll zu bekämpfen. Wer starke Kinder will, muss auch die Familien stärken!“
In einem so wohlhabenden Land wie Deutschland gelingt es immer noch nicht, Kinderarmut nachhaltig und wirksam zu bekämpfen. Kinderarmut ist weiterhin bittere Realität und gefährdet die soziale und kulturelle Teilhabe sowie die Zukunftschancen von Millionen Kindern in Deutschland. Aufschluss über die langfristigen Folgen von Kinderarmut gibt die aktuelle AWO-ISS-Studie. Die Panelstudie ist die fünfte Phase einer seit 1997 laufenden Langzeitstudie zur Kinder- und Jugendarmut. In ihr wurde Armut im jungen Erwachsenenalter quantitativ und qualitativ untersucht. Wolfgang Stadler weiter:
„Wir sehen, dass auch 20 Jahre später die Folgen von Kinderarmut häufig sichtbar bleiben. Wir können also sagen. dass sich Armut bei jungen Menschen verfestigt, wenn es uns nicht gelingt, armutspräventive Maßnahmen zu ergreifen und Unterstützungsstrukturen vor Ort zu schaffen. Wir verstehen die Studie daher erneut als politischen Auftrag.“
Das Forderungspapier der AWO (PDF)
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Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege und wird bundesweit von über 335.000 Mitgliedern, 66.000 ehrenamtlich engagierten Helferinnen und Helfern sowie 225.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen.
Quelle: AWO Bundesverband