Berlin, 2. Oktober 2020. Anlässlich des 30. Jubiläums der deutschen Wiedervereinigung stellt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler fest: „Bei aller Freude über die Wiedervereinigung sollten wir nicht vergessen, dass viele Menschen die Nachwendezeit nicht zu einer persönlichen Erfolgsgeschichte ummünzen konnten und Brüche erleben mussten. Diese Brüche wirken bis heute nach. Die Arbeitslosigkeit in den neuen Bundesländern liegt höher als im Westen und der Abstand bei den Löhnen in Ost und West ist auch bei gleicher Qualifikation immer noch beträchtlich. Eine Spätfolge dieses sehr langsamen Angleichungsprozesses: In den neuen Bundesländern wird Altersarmut in den kommenden Jahren deutlich steigen.“
Wolfgang Stadler fordert: „Wir brauchen in der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik verstärkte Anstrengungen: hierzu zählen gesamtdeutsche Lösungen, die Arbeitslosigkeit, Niedriglohn und Altersarmut in den alten wie neuen Bundesländern in den Blick nehmen. Gerade in Fragen der Altersarmut sind Maßnahmen dringender denn je: In den kommenden Jahren kommen immer mehr Menschen ins Rentenalter, die nach der Wende auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr Fuß fassen konnten.
Hier erwarten wir von der Bundesregierung weitere Schritte zur Bekämpfung von Altersarmut.“
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Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege und wird bundesweit von über 312.000 Mitgliedern, mehr als 82.000 ehrenamtlich engagierten Helferinnen und Helfern sowie rund 237.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen.
Quelle: AWO Bundesverband