Seit Anfang Januar wurden im AWO Zentrum Bayreuth rund 150 Personen geimpft – darunter die Bewohnerinnen und Bewohner der Hausgemeinschaften, die Pflegefachkräfte und nun zuletzt die Gäste der Tagespflege. Das Ziel: Mehr Normalität und ein bestmöglicher Schutz in der Einrichtung.
Im Konferenzraum im AWO Zentrum wurde zur Impfstation umfunktioniert – mit einzelnen Bereichen für das Arzt-Patienten-Gespräch und die Impfung.
„Die vergangenen Wochen waren ein Drahtseilakt – viele Einrichtungen in Bayreuth und im Umland hatten mit Corona-Infektionen zu kämpfen. Wir konnten das zwar verhindern, ein leichter Weg war das aber nicht“, sagt Vorständin Marion Tost. Regelmäßige Schnelltestes bei der Belegschaft, Schnelltest-Pflicht für Angehörige, die Bewohnerinnen und Bewohner der Hausgemeinschaften besuchen wollten, FFP2-Pflicht im gesamten Gebäude – sowohl bei den Pflegekräften als auch beim Verwaltungspersonal, im AWO Zentrum versuchte man, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die zu pflegenden Menschen so gut wie möglich zu schützen. „Uns freut es sehr, dass unsere Belegschaft da mitgezogen hat und auch im Privaten darauf geachtet hat, Infektionen zu vermeiden. Das war für alle eine große Herausforderung und wir sind froh, dass wir so gut durch eine sehr schwere Zeit gekommen sind“, sagt Tost.
Am 1. und 2. Januar erhielten Bewohnerinnen und Bewohner sowie das Pflegepersonal die erste Impfung, drei Wochen später dann die zweite Impfung. Nebenwirkungen traten nur vereinzelt auf. „Leichte Kopfschmerzen, in wenigen Fällen auch leichtes Fieber und Müdigkeitserscheinungen waren die häufigsten Nebenwirkungen – alle verbesserten sich aber innerhalb von ein bis zwei Tagen.“ Mitte Februar wurden nun auch die Gäste der Tagespflege im AWO Zentrum geimpft – sowie weitere Pflegekräfte. „Wir haben nicht das Gefühl, dass unser Pflegepersonal einer Impfung skeptisch oder ablehnend entgegensteht – ganz im Gegenteil: Wir hätten bereits im Januar viel mehr impfen können, wenn genug Impfstoff vorhanden gewesen wäre.“ Auch die positiven Verläufe der Impfungen der Kolleginnen und Kollegen hätten dazu geführt, dass sich Mitarbeiter für eine Impfung entschieden hätten. Hinzu kam auch eine Info-Kampagne des Betriebsrates – über ein Handout informierte dieser über die Impfstoffe, die Impfung sowie über Impf-Mythen und Fake-News. So konnten auch Bedenken und falsche Vorstellungen abgebaut werden. „Klar bei uns ist: Es gibt und wird auch keine Impfpflicht bei uns in der AWO geben. Wir setzen auf Aufklärung und haben auch ein offenes Ohr, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Bedenken haben. Nur so kann man dieses wichtige Thema angehen“, erklärt Tost.