Gegen den Krieg in der Ukraine – für die Menschen in der Ukraine – gegen die Diskriminierung von Menschen aus Russland, die hier in Deutschland leben
Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit sind Grundprinzipien einer humanen Gesellschaft! Es sind die Werte der Arbeiterwohlfahrt. Wir leben sie tagtäglich – in unseren Einrichtungen der Altenhilfe wie auch in den Kindertagesstätten und Schulbetreuungsangeboten.
In unserer AWO arbeiten Menschen aus dutzenden Ländern, wir betreuen Kinder und Jugendliche mit verschiedenster Herkunft, in unseren Hausgemeinschaften leben Bewohnerinnen und Bewohner, die teilweise vor Jahrzehnten schon in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben.
Uns alle verbindet eines – wir können in Frieden miteinander leben. Uns ist aber bewusst, dass dies in vielen Ländern nicht der Fall ist. Der Angriffskrieg von Wladimir Putin gegen die Ukraine zeigt das sehr deutlich. Zig Tausend Menschen flüchten derzeit vor dem Krieg, viele verharren in den Schutzbunkern in den ukrainischen Städten und hoffen auf ein Ende dieses schrecklichen Krieges. Die Situation in der Ukraine ist unerträglich.
Wir als Arbeiterwohlfahrt verurteilen diesen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die ukrainische Bevölkerung auf das schärfste. So ein Krieg ist durch nichts rechtfertigbar. Dieser Krieg muss enden!
Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine. Die Hilfsbereitschaft für die ukrainische Bevölkerung ist sehr groß. Es ist großartig, wie viel Hilfe auf die Beine gestellt wird, teils von ganz normalen Bürgerinnen und Bürgern, auch hier aus Bayreuth. Es zeigt: Uns lässt das Schicksal der Menschen in der Ukraine nicht kalt. Wir als Arbeiterwohlfahrt bedanken uns bei allen Menschen, die in dieser Zeit helfen wollen, Hilfsgütertransporte organisieren, Wohnraum für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainern anbieten usw.
Wir wollen aber auch einen Blick auf das Leben hier in Deutschland werfen. Wir können und wollen nicht hinnehmen, dass nun Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Russland zunehmend diskriminiert werden.
Es darf nicht sein, dass Kinder mit russischer Herkunft von anderen Kindern ausgegrenzt werden, es darf nicht sein, dass Menschen nun angefeindet werden, weil sie aus Russland stammen. Viele kamen als Russlanddeutsche hier her, viele mit Vertriebenenstatus, um sich in Deutschland eine Zukunft aufzubauen und hier zu leben. Sie haben hier Familien gegründet, haben Freunde gefunden, sie arbeiten hier in allen Berufen. Sie sind Teil unserer Gesellschaft.
Und: Sie können nichts für den Krieg in der Ukraine – sie sind nicht schuld an diesem Angriffskrieg gegen die ukrainische Bevölkerung.
Der Hauptschuldige dieses Kriegs ist Wladimir Putin. Das muss klar sein.
Wir werden nicht zulassen, dass russischstämmige Menschen, die nicht am Krieg in der Ukraine schuld sind, nun aus unserem gemeinsamen Leben ausgegrenzt werden. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unsere Kinder, die wir tagtäglich betreuen, unsere Bewohnerinnen und Bewohner wie auch unsere Gäste in der Tagespflege sind Teil unserer Gesellschaft. Ihre Herkunft, ihre Nationalität oder ihre Religion ändern daran nichts.
Wir sind gegen den Krieg in der Ukraine und dessen Urheber, unsere Gedanken sind bei der ukrainischen Bevölkerung, wir sind gegen die Diskriminierung von Menschen aus Russland, die hier in Deutschland leben.
Hass und Ausgrenzung darf nicht Teil unserer Gesellschaft werden.
Ihre Marion Tost
Vorständin der AWO Bayreuth-Stadt